Schon war er da, der letzte Tag im Müllerthal. Viel zu schnell verging die Zeit...
An diesem letzten Tag besuchten wir noch einmal Stationen, die uns besonders gut gefallen haben. So schauten wir uns die Kalktuffquelle und den Schießentümpel noch einmal an, besuchten das Testcenter in der Heringer Millen und nahmen langsam Abschied. Aber vorher erforschten wir in Berdorf noch die ein oder andere Stelle, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Und erlebten eine Überraschung...
Zuerst hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf dem Gorges du Roitzbachschluff.
Wir gingen weiter durch die Felsen Richtung Tal - und erlebten eine große Überraschung! Die Brücke, die am Donnerstag, am Tag unserer Ankunft noch weg war (von den Unwettern weggespült) war neu errichtet worden! Es lief uns kalt und heiß den Rücken herunter, so erfreuten wir uns an dem Anblick.
Das sind die Helden!
Ja, sehr viele Menschen versuchten in dieser Zeit, das Müllerthal aufzuräumen und wieder herzurichten für uns Touristen. Nahezu Tag und Nacht wurde hier gearbeitet und nach unseren vier Tagen Kurzbesuch sahen wir schon viele Ergebnisse. Fleissige Hände bauten auf, was der Regen weggespült hatte.
Das waren und sind unsere Helden. Robi und Linda vorneweg, aber dann folgen noch viele weitere, die wir als Helden bezeichnen. Förster, Brückenbauer, Freiwillige und viele mehr.
Danke für eure Mühen!
Ruine und Steinbruch Beaufort
1192 erstmals erwähnt, steht die Ruine Beaufort heute noch an Ort und Stelle. Nach einer bewegten Geschichte ist sie seit 1981 im Besitz des Staates Luxemburg und wird für touristische Zwecke genutzt. Wir fanden sie richtig hübsch, schaut mal:
Als letzten Punkt für unseren schönen Aufenthalt im Müllerthal hatten wir den Steinbruch "Steekaul Beaufort" auf dem Programm. Hier wurde von 1835 bis etwa 1975 Luxemburger Sandstein abgebaut. Bis zu 100 Menschen hatten hier Arbeit. Der Sandstein wurde unter anderem für Fensterrahmen, Brücken und größere Gebäudeteile verwendet. Auch in der Echternacher Abtei sind Teile aus diesem Gestein hergestellt. Eine Schmalspurbahn brachte damals die Steine vom Steinbruch weg. Zu erreichen ist der Steinbruch heute auf der Extratour B des Müllerthal-Trails.
Wie ihr vielleicht wisst, liebt Anita Steine jeglicher Art. Sie fühlte sich hier natürlich sehr wohl. Wir sahen die rauen Kanten der ehemaligen Abbauflächen, Eisenbahnschienen lagen noch an Ort und Stelle - aber die Natur holt sich diese Fläche nun wieder. Eidechsen haben wir beobachtet und die Stille genossen. Ein schöner Abschluss unserer Reise ins Müllerthal.
Fazit
Wir haben tolle Stunden im Müllerthal verbracht! Diese unglaubliche Natur begeisterte uns und wir waren gewiss nicht das letzte Mal da.
Wir haben das Müllerthal in einer Ausnahmesituation erlebt - es geschieht eben, dass die Natur so gewaltig in einen Landstrich eingreift. Das haben wir schon in vielen Landesteilen Deutschlands erlebt, wenn z.B. Überschwemmungen vieles dem Boden gleich machen.
Die Frage ist, wie geht eine Region damit um? Stecken die Einwohner den Kopf in den Sand oder packen sie alle einfach mit an?
Wir haben im Müllerthal Menschen erlebt, die anpacken, die all ihre Kraft zusammen nehmen und das Zerstörte wieder aufbauen. Und das in einem Tempo, dass wir dachten, unsere Augen spielen uns einen Streich. So etwas wünschen wir jeder Region!
Wir fühlten uns herzlich willkommen in Berdorf und im Müllerthal, fühlten uns wie zuhause. Helden trafen wir eine Menge. Jeder, der hier mit anpackt, um die Schönheit zu erhalten und wieder aufzubauen ist ein Held für uns.
Danke für ein paar wunderschöne Tage bei euch, Linda, Robi und alle anderen.