ANNETTE erfreut:
Jetzt weiss ich auch, wo das Wildfrauenloch seinen Namen her hat. Hier sind so viele Waldameisen unterwegs, dass wir wild auf dem Boden rumstampfen müssen, um sie von unseren Beinen abzuschütteln. Aua, das sticht und brennt.
Dabei bezieht sich der Name Wildfrauenloch eigentlich auf die scheuen Einsiedlerinnen, die hier oben auf der Gubenalm lebten. Gegen ein bisschen Feldarbeit bekamen sie Almosen von den Bauern. Der Sage nach gab es jedoch eine geizig Bäuerin. Um sich zu rächen, gaben sie ihrem Mann einen verwunschenen Gürtel mit. Doch der Bauer legte den Gürtel nicht seiner Frau um, sondern einem Baum. Der verhexte Gürtel zog sich enger und enger, bis der Baum sich selber fällte.
Den Gürtel enger schnallen müssen wir zum Glück nicht. Den Schatz haben wir gehoben. Nasse Füße inklusive. Durch enge Felsspalten mussten wir uns quetschen. Mit der Stirnlampe auf dem Kopf tasteten wir uns weiter vorwärts durch die nass-kalte Höhle. Um uns herum: Dunkelheit. Unsere sonnenaufgeheizte Haut zog sich vor Kälte zusammen. Gänsehaut. Und da lagen sie – neun kleine Schätze. Die Schokolade haben wir sofort verdrückt.