Knapp 25 Kilometer der Venntrilogie, begeleitet vom Projektleiter der Venntrilogie, der beim BOW Testcenter und Ostbelgientourismus in Malmedy arbeitet, startet die Wanderung vom Norden Belgiens in südlichere Gefilde.
Sepp und ich waren wir schon sehr aufgeregt auf die erste Etappe der Venntrilogie. Es empfiehlt sich, gut ausgestattet mit Brotzeit und Getränken auf Tour zu gehen, denn es gibt keinen Supermarkt oder Restaurant auf der Strecke. Toll ist es, wenn man so hochwertige Stöcke hat, wie wir sie vom Testcenter bekamen: bei Asphaltabschnitten sind sie durch die Teleskopfunktion schnell im Rucksack verstaut, aber auch ratzfatz wieder ausgepackt. Genial ist der Rucksack aus Malmedy, in dem sich alles verstauen lässt und den uns die BOW Crew empfohlen hatte. Wie auch in der Teststation Viechtach bekamen wir Hilfe und Tipps, die wir sonst nicht bedacht hätten.Das Material ist wirklich in beiden Testcentern hochwertig, die Beratung besser als in vielen Sportgeschäften, die Hinweise auf die Touren unbezahlbar.
Jef Schuwer – Projektleiter der Venntrilogie erzählte uns im Hotel Tychon beim Warten aufs Taxi und einem Cafe interessante Fakten über Belgien, das 21 % Mehrwertsteuer hat. Er wusste viel über belgische Biere, die nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut werden, wie es die Deutschen brauen und daher einen ganz anderen Geschmack hat.
Das Dreiländereck Deutschland, Niederlande, Deutschland ist zugleich der höchste Punkt der Niederlande, touristisch gut frequentiert, doch Jef, der die erste Hälfte der ersten Etappe mit uns ging, führte uns gleich auf den Wanderweg mit leichtem Schwierigkeitsgrad und etwa 200 Höhenmetern. Wunderschön war die Eyneburg, zu der es eine romantische Liebesgeschichte zwischen Emma und Einhard gibt, das Hohenbachtal, das wunderschön zu durchwandern ist mit seiner unglaublichen botanischen Vielfalt je nach Jahreszeit, die gewaltige Hammerbrücke, die das Herz jedes Eisenbahners höherschlägen lässt, um nur die gewaltigsten Highlights des heutigen Tages zu nennen.
Immer wieder trafen wir Gruppen, die in Büttgenbach gestartet waren und schon mehr Kilometer hinter sich hatten als wir, denn die Trilogie kann man von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord gehen. Sie ist hervorragend beschildert. In der App Komoot hat Tourismus Ostbelgien und das BOW Testcenter die einzelnen Etappen hinterlegt, die die Navigation erleichtern, wenn man sich unsicher ist. Im Nationalpark Hohes Venn ist es ratsam, sich den Plan vorher downzuloaden, denn meist ist man ohne Netz. Die Wegweiser sind selbsterklärend, wenn man ohne Handy die Natur genießen will.
Jef erzählte uns von Neutral Moresnet, dem Staat, den Doktor Wilhelm Molly von 1839 – 1919 gründete. In seinem Mikrostaat wurde Esperanto gesprochen. Er galt als Paradies für Freidenker und Künstler, aber auch Schmuggler. Heute ist der damalige Ministaat die Stadt Kelmis. Dort baute man Erz ab und Zink, das in Paris für Dachabdeckungen verwendet wurde und auch zur Kanalisierung von Regenwasser.Nett ist das Wortspiel „Kelmis“, französisch gesprochen wie „quelle mis“, „quelle misere“: „was für eine Misere“ lautend, was böse Zungen den heute dort noch lebenden Freigeistern immer noch nachsagen, wenn etwas in der Stadt schiefläuft.
Die Wege wechseln bei dieser Etappe zwischen Forststraßen, brombeerumrankten Pfaden, Wegen direkt neben Bachläufen, durch Kuhweiden mit gefühlt etwa 50 Drehkreuzen an den Zugängen zur Weide. Sie führt durch verschiedenste Vegetationen auf Wiesen, Wäldern Lichtungen. Nach etwa 24 Kilometern taucht die Kirche von Eynatten auf, das Schloss, der Supermarkt und das Hotel.