Ein Tag voller Nähe: Wunderbares Schulprojekt unterstützt gezielt Obdachlose in Köln

„Ich wollte unbedingt bei diesem Tag dabei sein." Engy Daouds Blick ist fest und entschlossen. „Ich mag es sehr, wenn ich obdachlosen Menschen helfen kann." 

Die Schülerin von der erzbischöflichen Marienschule in Leverkusen-Opladen sitzt gemeinsam mit anderen Schülern und Obdachlosen in der katholischen Obdachlosenseelsorge Gubbio Köln. Es ist kurz vor 19.30 Uhr, draußen ist es dunkel und kalt, aber trocken. Drinnen ist es still. Alle essen geschmierte Brote, gemeinsam an einem langen Tisch.

Ein Tag voller Nähe bei Gubbio. Foto Mager

Es ist ein Tag im Januar. Wie jedes Jahr kommen alle zusammen, um Zeit zu verbringen im Gottesdienst und beim Essen. Gegenüber stehen geräumige Riesentüten voll mit Wander- und Straßenschuhen, nach Größen geordnet. „Die Füße von Obdachlosen sind oft ungeschützt, tragen Verletzungen und bekommen schnell Entzündungen. Ich sehe so oft Menschen, die keine Schuhe haben. Jetzt bekommen sie welche", sagt Schwester Christina, die das Projekt betreut. Jeder darf sich ein Paar Schuhe aussuchen und mitnehmen.

Die Schülerinnen Linnéa Träbert (li.) und Engy Daouds mit den hochwertigen Wanderschuhen von Scarpa. Foto: Weiße

„Die Schuhe sind super. Ich behalte sie gleich an", ruft eine Frau mittleren Alters strahlend. Dank einer Spende von Best of Wandern und Schuhpartner Scarpa Deutschland sind heute 20 Paar stabile und wetterfeste Wanderschuhe mit dabei. „Wir möchten uns herzlich bei Euch für die großartige Spendenaktion zugunsten obdachloser Menschen bedanken. Es ist eine so wertvolle Unterstützung für diejenigen, die es am dringendsten brauchen. Wir stehen voll hinter Eurem Engagement und fördern diese Aktion aus tiefstem Herzen", so Dario Dey von Scarpa Deutschland.

Bei der Anprobe: Pia Mager (vorne), Schwester Christina und eine Dame, die sich freut, dass die Schuhe perfekt passen. Foto Weiße
Schönes, wuseliges Getümmel

Mittendrin zwischen Schuhtüten, Schülern und Obdachlosen wuselt Pia Mager herum. Die engagierte Lehrerin von der Marienschule hat das Projekt vor 20 Jahren initiiert. Ihren kreativen Ideen ist es zu verdanken, dass immer wieder genug Geld für Schuhe zusammenkommt, die sie in einem Geschäft zu guten Konditionen kauft. „Beim Elternsprechtag verkaufen wir Plätzchen, Marmelade, Chutneys. So haben wir am Ende ausreichend Geld. Ich freue mich riesig, dass meine Klassen sich so einsetzen für dieses einzigartige Projekt", sagt Pia Mager begeistert.
Auch Linnéa Träbert engagiert sich seit 2017. „Liebe weiterzugeben und etwas zu schenken ist klasse. Das Lächeln zu sehen von denjenigen, denen ich die Schuhe gebe, bedeutet mir super viel. Ich habe die Ressourcen zu helfen und finde es super wichtig zu helfen", sagt die 17-Jährige, die nach dem Abitur Physik studieren möchte.


„Wir müssen los", ruft Pia Mager. Schnell schnappen sich alle die zahlreichen Tüten mit Schuhen und machen sich mit Bahn und Autos auf den Weg zum Appellhofplatz in die Nähe des Zeughauses. Die Suppenküche kommt um 21 Uhr dorthin. Nebeneinander aufgereiht mit Tüten und Schuhen, nach Größen geordnet, warten die Schüler. Langsam nähern sich immer mehr Menschen und alles verschwimmt zu einem schönen, wuseligen Getümmel.

Am Appellhofplatz: Alles verschwimmt zu einem schönen, wuseligen Getümmel. Foto Weiße
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