Tourentipps
Mit einer Gesamtlänge von 69 km kann der „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ in drei oder mehr Etappen erwandert werden. Er verbindet alle acht Stadtteile von Lichtenfels miteinander und führt unter anderem über die Höhen des Eschenberges bei Goldhausen und des Griechenkopfes bei Dalwigksthal.
Foto: Katharina Jäger
Die beschauliche Stadt Lichtenfels mit ihren Stadtteilen Dalwigksthal, Fürstenberg, Goddelsheim, Immighausen, Münden, Neukirchen, Rhadern und Sachsenberg liegt eingebettet in der Mittelgebirgslandschaft der „Waldeckischen Schweiz“. Der Panoramaweg macht seinem Namen alle Ehre und bietet Aussichten auf Korbach, den Naturpark Kellerwald-Edersee, das Rothaargebirge und führt durch die wildromantischen Täler des Heimbaches, der Orke, Aar und Nuhne. Auch Schloss Reckenberg, ein kleiner Steg über die Orke, ein „Alpenpfädchen“ sowie Burg Lichtenfels und Gut Schaaken sind Sehenswürdigkeiten entlang des Weges.
Von Fürstenberg/Buchenberg geht es über Schloss Reckenberg in Richtung Nuhnetal. Anschließend weiter bis nach Rengershausen. Über Neukirchen führt der Weg nun bis Münden und ins Aarteil (Fischteiche; Aarmühle). Anschließend geht es Richtung Nordenbeck und Immighausen zurück in Richtung Buchenberg.
Foto: Katharina Jäger
- Start und Ziel: Wanderparkplatz „Tor zum Kellerwald“ (Lichtenfels-Fürstenberg)
- Anforderungen: mittel. Rundtour, die in 3 bis 4 Tagesetappen (oder nur als Teilstrecke) begangen werden kann.
- Höhepunkte: Schloss Reckenberg, Burg Lichtenfels, Obere Butzmühle, Kreuzbergkapelle Braunshausen, Nuhnebrücke, ehem. Benediktinerinnen-Kloster Schaaken
- Einkehrmöglichkeiten: Landhaus Vesper
- Wanderzeit: ca. 3 bis 4 Tagesetappen, reine Gehzeit 19 h
Mehr Infos: https://touren.edersee.com/
Wanderspaß, Wandererlebnis und Information steht bei der Wanderung auf der 4,8 km langen Hauptroute im Vordergrund. Eddis Edersee-Erlebnistour führt Groß und Klein entlang 13 kostenloser Erlebnisstationen durch das Reich der urigen Buchen.
Der Rundwanderweg verläuft auf überwiegend naturbelassenen Pfaden und Wegen vom Wildtierpark Edersee zum Baumkronenweg, über den urigen Pfad zurück zum Wildtierpark. Der Start- und Zielpunkt für die 4,8 km lange Hauptroute ist der WildtierPark. Für die ganz kleinen Wanderer gibt es auch eine kleine Eddis Edersee-Erlebnistour von ca. 2 km Länge. Der Start- und Zielpunkt hierfür ist an der Kasse des Baumkronenweges. An den beiden Startpunkten erhalten die Kinder Eddis Abenteuer-Wanderkarte mit vielen Informationen und einem Gewinnspiel.
Bei der Entwicklung des Familienwanderweges wurde auf die Nutzung der bereits vorhandenen und familienfreundlichen Infrastruktur Wert gelegt. Die Bereitstellung von kostenfreien Parkplätzen, gute Anbindung an den ÖPNV und familienfreundliche Einkehrmöglichkeiten mit öffentlichen Toiletten gehören ebenfalls dazu.
Foto: Klaus-Peter Kappes
- Start und Ziel: WildtierPark Edersee (Buchenhaus) (310 m)
- Anforderungen: leichte, familientaugliche Rundwandertour von ca. 5 km. Nicht bzw. nur sehr bedingt kinderwagentauglich.
- Höhepunkte: 13 Erlebnis-Stationen, Kletterwald am Edersee, WildtierPark Edersee, BuchenHaus (Informationszentrum & Wildnisschule)
- Einkehrmöglichkeiten: k.A.
- Wanderzeit: 1:20 h
Mehr Infos: https://touren.edersee.com
Wer etwas Zeit mitbringt, sollte sich diese Mehrtageswanderung keinesfalls entgehen lassen: Alle Sehenswürdigkeiten im fast 600 Quadratkilometer großen Naturpark und dem zentral eingebetteten Nationalpark Kellerwald-Edersee liegen auf dem 169 km langen Kellerwaldsteig. Unter dem Motto: „Die Seele einmal richtig baumeln lassen“, können Wanderer in milden Mittelgebirgsklima Kraft für den Alltag tanken. Selbstverständlich können auch nur ausgewählte einzelne Etappen des Kellerwaldsteiges erwandert werden. Klares Wasser, die urigen Krüppelwälder im Norden, die riesigen Buchen im Nationalpark, idyllische Ortschaften mit einladenden Landgasthöfen und insbesondere im Süden die bei Wanderern so beliebten Wald-, Feld- und Wiesenfluren: dass sind die Höhepunkte des Kellerwaldsteigs. Weitblicke ermöglicht der Kellerwaldturm auf dem Wüstegarten, der höchsten Erhebung im Naturpark.
Foto: Heinrich Kowalski
Der Kellerwaldsteig kann von einem beliebigen Ort begonnen werden. Eine der gängigsten Runden startet in Frankenau, das in etwa mittig vom Kellerwaldsteig liegt. Im Uhrzeigersinn geht es in Richtung Norden bzw. Lichtenfels, Edersee, Waldeck. Ab Waldeck geht es schnurstracks nach Süden, Edertalsperre, Nationalpark Kellerwald-Edersee, kleine Bad Wildunger Dörfer, Bad Zwesten und zurück über Haina (Kloster) in Richtung Ausgangspunkt Frankenau.
Foto: Martin Prasch
- Start und Ziel: Frankenau, Wanderparkplatz „Kellerwaldhalle“
- Anforderungen: mittel; lange Tour (168,8 km insgesamt)
- Höhepunkte: Kultur-Arche (Informationszentrum), Schloss Reckenberg, Nationalpark Kellerwald, Hochstein, Maislabyrinth am Edersee, Schöne Aussicht, Schloss Waldeck, Waldecker Bergbahn, Kanzel, Edersee Staumauer, Uniper Standseilbahn, Hutewald Halloh, Wüstegarten,
- Einkehrmöglichkeiten: verschiedene Einkehrmöglichkeiten entlang der Gemeinden Frankenau, Lichtenfels, Edersee, Waldeck und Bad Zwesten.
- Wanderzeit: ca. 7 bis 10 Tagesetappen; reine Gehzeit 48 h
Mehr Infos: https://touren.edersee.com/
Auf dem Urwaldsteig beginnt das Abenteuer Wildnis. Auf den 66 km läuft man entlang schmaler Pfade und kommt an alten und skurril anmutenden Buchen und Eichen vorbei.
Rund um den Edersee bieten sich tiefe Einblicke in die Erd- und Landschaftsgeschichte sowie herrliche Ausblicke auf die einmalige Wald- und Seelandschaft. Hier durchwandert man letzte Urwälder, die zu den außergewöhnlichsten Wäldern Deutschlands und Westeuropas zählen. Alte Buchen und Eichen mit knorrigen, skurrilen Wuchsformen erinnern an Kobolde und seltsame Fabelwesen und beflügeln die Phantasie.
Foto: Markus BalkowVon Bringhausen folgen wir dem Urwaldsteig in westlicher Richtung zum westlichsten Punkt des Sees in Herzhausen (Etappe 1). Anschließend geht es am Nordufer entlang von Herzhausen bis nach Asel (Etappe 2). Auf der dritten Etappe des Urwaldsteiges wandern wir von Asel bis nach Nieder-Werbe (Höhepunkt: der Lindenberg mit einen der letzten Urwaldreste in Europa). Auf Etappe vier geht es in östlicher Richtung weiter bis Waldeck, hier ist der östlichste Zipfel des Edersees erreicht. Etappe fünf schließlich führt Richtung Süden bis nach Hemfurth und verläuft streckenweise oberhalb der Talsperre (hier lohnt ein Abstecher). Auf der letzten Etappe zurück nach Bringhausen wird das Hochspeicherbecken passiert.
Foto: Katharina Jäger
- Start und Ziel: Nationalpark-Eingang und Wanderparkplatz „Kirchweg“ Edertal-Bringhausen (335 m)
- Anforderungen: Mehr-Etappen-Wanderung (ca. 4 bis 6 Tageswanderungen) rund um den Edersee, der am Südufer des Edersees startet. Anspruchsvoll, da lang (66 km).
- Höhepunkte: Aussichtspunkt Hagenstein, Hügelgräber aus der Bronzezeit, Banfeteiche & Banfehütte (traditionelle Fischzucht), Kessbachtal mit schmalen Wiesentälern, Hochspeicherbecken
- Einkehrmöglichkeiten: diverse Einkehrmöglichkeiten entlang der Gemeinden Kirchlotheim, Bringhausen, Hemfurth-Edersee, Waldeck und Herzhausen
- Wanderzeit: vier bis sechs Tagesetappen; reine Gehzeit ca. 22h
Mehr Infos: https://touren.edersee.com/
Der Donauberglandweg – vom Albtrauf ins Donautal
geschrieben von Best of Wandern
Foto: Thomas Bichler
Dieser Weitwanderweg hat alles, was man für ein paar Tage Wanderglück braucht.
Er erschließt eine der schönsten Naturlandschaften im Südwesten Deutschlands auf vier abwechslungsreichen Tagesetappen. Der erste "Qualitätsweg" der Schwäbischen Alb führt dabei vom „Dach“ der Schwäbischen Alb in den "Schwäbischen Grand Canyon" (das Durchbruchstal der Oberen Donau). Inzwischen ist er auch einer der führenden Qualitätswanderwege in Europa, ausgezeichnet mit dem europäischen Wandersiegel „Leading Quality Trail – Best of Europe“.
Foto: Thomas Bichler
Der "Lemberg", mit 1015 Metern höchster Berg der Alb, ist Ausgangspunkt des rund 60 Kilometer langen ausgezeichneten Wanderwegs entlang des Albtraufs auf der Südwestalb hinunter in die Donaustädte Mühlheim und Fridingen bis nach Beuron, dem bekannten Abteiort und Mittelpunkt des Naturparks Obere Donau.
Foto: Thomas Bichler
Unterwegs findet sich garantiert alle 2 bis 3 km ein neues kleines Highlight. Ob herrliche Aussichten bis zum Alpenhauptkamm und in die Schweizer Berge oder schöne Kirchen und Kapellen. Ob wunderschöne Wacholderheiden oder schroffe Felslandschaft, ob Schlösser, Ruinen oder mittelalterliche Stadtbilder – der Donauberglandweg bietet alles. Fast die Hälfte des Weges verläuft auf naturnahen Wegen und romantischen Fußpfaden.
Foto: Wolfgang Veeser
Täglich lassen sich auf jeder Etappe völlig neue Wanderkulissen erleben - wir freuen uns auf Ihren Besuch im Donaubergland!
Der Donauberglandweg auf einen Blick:
Reine Weglänge: 59 km | (Weglänge mit Zugängen (Übernachtung und ÖPNV): 72 km)
Tagesetappen: 4
Höhenmeter:
Aufstieg: 1700 m (2200 m)
Abstieg: 2000 m (2400 m)
Höchster Punkt: 1015 m
Niedrigster Punkt: 607 m
Gehzeit: 18 h (20:45 h)
Start und Ziel:
Gosheim88631 Beuron
Anforderungen:
Mittelschwere Wanderung
Beschilderung:
Gelbe Wegweiser und Markierungszeichen mit blau-grünem Kreis
Höhepunkte:
Lemberg, Klippeneck, Dreifaltigkeitsberg, Alter Berg, Naturdenkmale, Quelle und Brunnen im Schäfertal, Lippachtal, Altstadt Mühlheim, Altstadt Fridingen, Kolbinger Höhle (Tropfsteinhöhle), Zahlreiche Aussichtspunkte, Donaudurchbruchstal
Einkehrmöglichkeiten:
www.donaubergland.de
Beste Wanderzeit:
Mai bis Oktober (Winterpause zwischen Mitte November und Mitte April)
Über die Höhen des Heubergs
Fotos: Thomas Bichler
Auf einer Strecke durch das Schäfertal, zum Schäferbrunnen, zum ehemaligen Schafstall beim Allenspacher Hof, durch das Lippachtal und zu den Schafweiden am „Alten Berg“ führt diese Tour durch ein Seitental der Donau und über die Höhen des Heubergs. Highlight der Tour ist zweifelsfrei der „Alte Berg“ mit seiner Rundumsicht, der unter Naturschutz stehenden Wachholderheide und der kleinen Rundkapelle auf dem Gipfel. Die Runde ist anspruchsvoll, kann aber in zwei kleine Abschnitte aufgeteilt werden, da sie in Form einer Acht angelegt ist.
Schäferei und Heuberglandschaft gehören seit den letzten Jahrhunderten nahezu untrennbar zusammen. War die Schafhaltung früher in nahezu allen Albdörfern eine notwendige Ergänzung zur Viehwirtschaft auf den kargen Heubergböden, so ist die Schafbeweidung heute vor allem für den Erhalt der typischen Alblandschaft und deren Offenhaltung unerlässlich.
Das Schäfertal sollte man im Frühjahr bei Hochwasser erleben – da tost der Bach durch das sonst trockene Tal. Man fragt sich schon hin und wieder, wo auf der Alb überall Wasser hervortritt. Für uns ist das ein schönes Idyll, für unsere Vorfahren überlebenswichtig, diente etwa die Grauentalquelle eine ganze Zeit den Einwohnern von Böttingen der Versorgung mit Wasser und der Brunnen als Viehtränke. Und dabei ist dies doch ein ganzes Stück vom Ort entfernt.
Nahezu die Hälfte des Weges ist schon als „Donauberglandweg“ vom „Alten Berg“ bis zur "Lippachmühle" bekannt. Nun wurde der Weg zur Runde geschlossen und bietet ganz neue Blicke auf das Schäfertal.
Tour-Daten:
Start und Ziel:
78601 Mahlstetten, P am Hirsch Erlebniswald (Ortsausgang)
Anforderungen:
Mittelschwere Wanderung, bei Nässe schwer mit ca. 13 km Länge auf 4:15 h Stunden Gehzeit.
Beschilderung:
Grüne Wegweiser und Markierungszeichen mit den blau-grünen DonauWellen .
Höhepunkte:
Alter Berg (Wacholderheide, Rundum-Aussicht, Kreuzweg & Kapelle), Naturdenkmal Alte Linde, Quelle und Brunnen im Schäfertal, Weiler Allenspacher Hof, Lippachtal, Kletterpark Mahlstetten
Einkehrmöglichkeiten:
Landgasthaus Lippachmühle Mahlstetten, Kirchbühlhütte am Hirsch Erlebniswald Mahlstetten,
Sportheim Böttingen (Ortsausgang Böttingen)
Beste Wanderzeit:
Mai bis Oktober (Winterpause zwischen Mitte November und Mitte April)
Nahesteig
Foto: Diana Grandmaire
Der Premiumweg erschließt die ursprünglich gebliebene Landschaft an der Oberen Nahe. Unberührte Flussauen, in denen noch der Eisvogel auf Jagd geht, und wilde Felslandschaften wechseln sich ab. Mal wandert man direkt am Fluss, dann darf man sich auf aussichtsreiche Höhen freuen, von denen der Blick bis zu den hohen Bergen des Hunsrücks schweift. Unterschätzen sollte man den Weg durchs Nahetal nicht. Die 35 Kilometer lange Tour ist streckenweise richtig anspruchsvoll. Schwindelfreiheit ist an jenen Abschnitten kein Fehler, wo Seile beim Auf- und Abstieg durch atemberaubend steile Prallhänge des Flusses helfen. Trittsicherheit ist bei amüsanten Querungen des Flusses auf Trittsteinen nötig. Dem Begriff „Steig“ in seinem Namen, macht der Nahesteig alle Ehre.
Die Wanderung kann in beide Richtungen erwandert werden. Wer in Hoppstädten-Weiersbach beginnt, folgt dem Fluss talabwärts und beendet die Tour in der Edelsteinstadt Idar-Oberstein. Die 35 Kilometer lassen sich leicht auf zwei oder drei Tagesetappen einteilen. Fünf Bahnhöfe und weitere Etappenziele mit Busanschluss entlang der Strecke ermöglichen eine individuelle Tourenplanung.
Der Gewässer-Erlebnispfad Obere Nahe ist ideal als Auftakt für das Erlebnis. Spielstationen und Schautafeln erläutern die Landschaft und die Flora und Fauna der Auenlandschaft. Zweimal muss man auf diesem Abschnitt bereits zeigen, dass man sicheren Trittes ist. Trittsteine helfen erst über den Steinaubach – quasi zum Aufwärmen – dann über die Nahe hinweg. Auch die Kelten sind wie auf so vielen Wanderungen im Hunsrück allgegenwärtig. Unweit des Wegeportals beeindruckt die Rekonstruktion eines keltischen Schaugrabhügels im Umwelt-Campus Birkenfeld. Am keltischen Baumkreis mit Baumhoroskop kann man sich auf die Suche nach seinem individuellen Geburtsbaum machen.
Der Nahesteig folgt einem historischen Kirchenpfad in Richtung Heimbach, bevor es zum ersten Mal „urig“ wird. Eine sehr naturnahe Passage führt erst durch eine Wald- und Auenlandschaft, dann einen steilen Hang hinab zum Naheufer, durch Wald und Wiesen wieder hinauf zum alten Kreuz im Scheidtwald und weiter bergauf zu den Heimbacher Höfen. Ein traumhafter "fast 360°-Blick" entschädigt für den Aufstieg. Weiter führt der Steig zum Aussichtspunkt "Eisenbahner-Glück". Hier ist der Name Programm, lässt sich doch gut der Verlauf der Nahetalbahn überblicken!
Der Nahesteig nutzt einen malerischen, alten Fischerpfad für den Weiterweg nach Nohen (Bahnhof), wird zum schattigen Hohlweg, quert das beeindruckend enge Rohrbachal und führt auf dem „Odels-Uwe-Weg“ nach Kronweiler (Bahnhof/Lebensmittelgeschäft). An der Höhle „Odels Uwe“ gibt es eine von insgesamt acht Servicestationen am Weg. Wer ein Pflaster braucht, bedient sich kostenlos in diesen „Waldapotheken“. Eine anschließende E-Mail ans Wegeteam des Nahesteiges hilft, dass auch nachfolgende Wanderer die kleinen Hilfen in Anspruch nehmen können. An Weibersprung und Klausfelsen rücken die Hänge links und rechts der Nahe ganz eng zueinander. Fast bleibt kein Platz mehr für Fluss, Bahn und Straße, ehe sich das Tal bei Enzweiler wieder weitet. Nach dem Rastplatz an der Oberbrombacher Fischerhütte geht es ein letztes Mal bergauf, belohnt von einer schönen Aussicht vom „Naheblick“ auf die tief untenliegende Flussschleife. Zwischen steilen Felsen und der Nahe wandert man durch das Naturschutzgebiet Kammerwoog-Krechelsfels, dem Ziel Idar-Oberstein entgegen. Die Ruine der Hoppstätter Achatschleife (auch hier ist eine Servicestation) kündigt die Edelsteinstadt an.
Index Wandern (mittel/schwer)
Start: Hoppstädten-Weiersbach (Bahnhof Neubrücke)
Ziel: Idar-Oberstein
Anforderungen: 35 Kilometer / 11 Std. (oder besser in mindestens 2 oder auch 3 Tagesetappen)
Fluss-Wanderweg entlang dem Tal der Nahe mit durchaus anspruchsvollen, anregenden Abschnitten, die Trittsicherheit verlangen.
Höhepunkte: Schaugrabhügel und Keltischer Baumkreis in Hoppstädten-Weiersbach, Aussicht auf die Bahnstrecke der Nahetalbahn, die wilde Felsenlandschaft im Nahetal, historische Achatschleife, Edelsteinstadt Idar-Oberstein
Einkehrmöglichkeiten/Übernachtungen:
In den Orten am Weg, u.a. in Nohen und Sonnenberg-Winnenberg
Beste Wanderzeit: April bis Oktober.
Hinweis: Am Weg helfen acht Servicestationen (eine sogar mit Weinschrank, € 2,50 für ein Fläschchen Nahewein) mit „Waldapotheken“ (mit z.B. kostenfreien Pflastern, Kühlpacks, Zeckenkarten) bei kleinen Blessuren.
Tipp: Auf Vorbestellung gibt es bei den Wirten am Weg das „Nahesteig-Picknick“ im roten Beutel zum Abholen für die Rast an der Strecke.
Wanderbüro Saar-Hunsrück / K.-P. Kappest
Das Hahnenbachtal wird als „Tal der Jahrtausende“ bezeichnet. Auf nur wenigen Kilometern lässt sich hier nicht nur Erdgeschichte erleben, sondern auch Kultur über mehrere Epochen erkunden. So siedelten auf der Altburg bereits die Kelten. Gleich am Start lohnt sich ein Blick ins Besucherbergwerk Herrenberg, wo sich der mühsame Schieferabbau unter Tage hautnah erfahren lässt. Ein Besuch der schon lange verfallenen Hellkirch führt ebenso zurück ins Mittelalter, wie der folgende Besuch der mächtigen Burgruine Schmidtburg. Sie zählt zu den ältesten Burganlagen im Nahe- und Hunsrückraum und lässt sich bis ins Jahr 926 belegen. Im Fossilienmuseum Herrenberg, an den sehenswerten Abraumhalden des Schieferbergbaus und in der felsigen Schlucht des gewundenen Hahnenbachs ist Geologie ein greifbarer Begleiter auf Schritt und Tritt.
Vom Startpunkt am Parkplatz weisen Markierungen der Traumschleife und des Soonwald-Steig (von Kirn nach Bingen) zum Besucherbergwerk Herrenberg und zum Fossilienmuseum. Auch der Saar-Hunsrück-Steig begleitet kurz diese Traumschleife. Vorbei an der Keltensiedlung Altburg geht es hinab zum Hahnenbach. An der Schieferhalde Sinsenbach zeigt sich die lange Bergbautradition im Hahnenbachtal ganz besonders gut. Nach der Fußgängerbrücke über den Bach geht es merklich bergauf. Ziel ist die Ruine Hellkirch. Sie liegt auf einer abgesetzten Kuppe, rund 60 Meter über dem Tal. Angesicht des schönen Blicks kann man sich gut vorstellen, dass das Gemäuer einst eine Warte der nahen Schmidtburg war – oder vielleicht doch ein uraltes Gotteshaus?
Wanderbüro Saar-Hunsrück / K.-P. Kappest
Ein steiler Pfad führt auf einem schmalen Kamm wieder in Richtung Tal hinab, wo der Wassererlebnispfad Hahnenbachtal an der ehemaligen Schleifmühle Göttenau und der „Teufelsrutsche“ vorbei zu den Ruinen der Schmidtburg überleitet. Die mächtige Burg diente dem Räuberhauptmann Schinderhannes als Versteck. Erneut geht es hinab zum Hahnenbach und weiter zum Forellenhof Reinhartsmühle. Der Weg dreht wieder nach Norden und zieht in Serpentinen, durch Felsentunnel des einstigen Schieferabtransports, zurück zum Ausgangspunkt.
Foto: Wanderbüro Saar-Hunsrück / K.-P. Kappest
Index Wandern (leicht/mittel)
Start/Ziel: Bundenbach, Parkplatz Besucherbergwerk Herrenberg
Anforderungen: 9,4 Kilometer / 4 Std. Spannende Talwanderung auf schmalen Pfaden und Wiesenwegen, mal direkt am Bach, mal hoch darüber.
Höhepunkte: Besucherbergwerk Herrenberg, Keltensiedlung Altburg, Schieferhalde Sinsenbach, Ruine Hellkirch, Wasser- und Erlebnispfad im Hahnenbachtal, Ruine Schmidtburg.
Einkehrmöglichkeiten: Hotel Forellenhof, Reinhardtsmühle1, 55626 Bundenbach-Rudolfshaus, Tel: 06544 373, www.hotel-forellenhof.de
Beste Wanderzeit: April bis Oktober
Tipp: Wer die Route etwas abkürzen möchte, folgt vor Ort der Beschilderung der Familien-Wandertour (ca. 7 km)
Traumschleife Hunolsteiner Klammtour
Das Flüsschen Dhron ist ein 36 km langer Nebenfluss der Mosel und entspringt in den tiefen Wäldern des Idarwalds im Naturpark Saar-Hunsrück. An ihrem Oberlauf verzweigt sich die Dhron mit zahlreichen Nebenbächen und bildet so ein ursprüngliches System aus Wiesentälchen und Waldschluchten, erschlossen von der knapp zehn Kilometer langen Traumschleife Hunolsteiner Klammtour.
Vom Startpunkt am Hunolsteiner Bauernhofcafé sind es nur wenige Schritte zum ersten Höhepunkt der Rundwanderung. 60 Stufen führen auf den Burgfelsen, auf dem nur noch die Mauerreste der ehemals stolzen Höhenburg Hunolstein stehen. Am höchsten Punkt stand einst ein quadratischer Bergfried. Heute ist es ein Aussichtspunkt mit weiter Sicht über den Hunsrück und die Täler der kommenden Wanderung. Erst geht es hinab ins Tal des Wallholzerbachs, wo ein kurzer Abstecher zur hübschen, bald 900 Jahre alten Walholzkirche wartet. Dann dringt der Weg immer tiefer in die verästelte, im wahrsten Sinne des Wortes wildromantische Tallandschaft ein. Wasser springt gurgelnd über Blöcke, mächtige Quarzitfelsen heben sich in die Höhe.
Die kleine Hölzbachklamm wird auf einem anregend schmalen Pfad, teils mit Handlauf über Felsen hinweg, durchwandert. Im Kellertsbachtal ändert sich die Landschaft. Die Traumschleife durchquert ein hübsches Wiesental, bis sich das Bächlein in die Dhron ergießt. Kurz darauf wird die Dhron auf der Schafpuhlbrücke gequert. Ihren eigentümlichen Namen hat der Übergang von einem früher hier aufgestauten Teich, in dem die Schafe vor der Schur gewaschen wurden. Ein letzter Anstieg führt wieder hinauf zum Bauernhofcafé.
Index Wandern (mittel)
Start/Ziel: Hunolsteiner Bauernhofcafé
Anforderungen: 10,5 Kilometer / 4 Std. Vergnüglicher Berg- und Tal-Lauf am Oberlauf des Dhrontals.
Beschilderung: Hinweisschilder Traumschleifen.
Höhepunkte: Burgruine Hunolstein, Walholzkirche (mit Abstecher), Hölzbachklamm.
Einkehrmöglichkeiten:
Hunolsteiner Bauernhofcafé, Hunolstein 2, 54497 Morbach, Tel: 06533 3380, www.hunolsteiner-hof.de
Beste Wanderzeit: April bis Oktober.
Foto: K.P. Kappest
Die Wanderung auf den Dollberg spannt einen Bogen von den Anfängen der Industriellen Revolution bis in die Antike. Gleich zu Beginn – es empfiehlt sich die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn zu wandern – passiert die Dollbergschleife den Züscher Hammer. Im einst größten Eisenhüttenwerk des Hunsrücks – mit Pochwerk, Schmelze, Eisenhammer und Holzkohlenscheuer – ist heute ein Museum untergebracht, das die Mechanik eines von Wasserkraft angetrieben Hammerwerks veranschaulicht. Der Auftakt der Wanderung ist eine herrliche Talwanderung entlang des Altbach bis zur Talsperre Nonnweiler. Durch die Stauung des Flüsschens Prims (daher auch der alternative Name Primstalsperre) und des Altbachs, ist der größte Wasserspeicher im Saarland und in Rheinland-Pfalz, mit einem Fassungsvermögen von rund 20 Millionen Kubikmeter Wasser, entstanden. Aus der Talwanderung wird jetzt eine genussvolle Seeuferwanderung, bis Wegweiser des dazustoßenden Saar-Hunsrück-Steigs zum Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen weisen. Im von einer wehrhaften Holzpalisade umfassten Keltendorf lässt sich das hiesige Leben im ersten Jahrhundert vor Christus erkunden.
Foto: TI Hermeskeil
Nach dem Abstecher ins Leben der Kelten, taucht der Wanderweg nun in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald ein und erklimmt, gesäumt von mächtigen Felsen und alten Eichen, über Ringwälle hinweg den Dollberg. Das Schaustück der Wanderung ist die Überquerung des noch immer zehn Meter hohen und bis zu 40 Meter breiten „Hunnenrings“. Der Keltische Ringwall, eine monumentale Anhäufung von Felsbrocken, gehört heute zu den eindrucksvollsten frühgeschichtlichen Befestigungsanlagen in Europa und schützte einst ein „Oppidum“, ein keltisches Dorf. Auf dem Kamm des Dollberg, mit 695,4 Metern Höhe der höchste Berg des Saarlandes, führt die Wanderung dann an alten Grenzsteinen entlang und unbemerkt über die Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz zurück zum Ausgangspunkt.
Index Wandern (mittel)
Start/Ziel: Neuhütten (Köhlerhütte/Skihütte Dollberg) oder Parkplatz Keltendorf Otzenhausen
Anforderungen: 11,2 Kilometer / 4 Std. nach Tal- und Seeuferwandern folgt ein anstrengender Anstieg auf den Dollberg.
Beschilderung: Hinweisschilder Traumschleifen.
Höhepunkte: Eisenhüttenwerk Züscher Hammer, Talsperre Nonnweiler/Primstalsperre, Keltischer Ringwall, Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen, Dollberg (höchster Berg im Saarland).
Einkehrmöglichkeiten:
Köhlerhütte Neuhütten, Brunnenstraße, 54422 Neuhütten, Tel: 06503 2286, www.köhlerhütte-info.de
Hotel-Restaurant Le Temple, Saarstraße 2, 54422 Neuhütten, Tel. 06503 7669, www.le-temple.de
Restaurant Meyershof, Bahnhofstraße 2, 66620 Otzenhausen, Tel. 06873 669813, www. restaurant-meyershof.de
Sportheim Keltenklause, Ringwallstraße 99, 66620 Nonnweiler, 06873 992511
Beste Wanderzeit: April bis Oktober.
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Die „Plaun la Greina“ zählt zu den schönsten Landschaften der Schweiz, ja wenn nicht gar der ganzen Alpen. Der Übergang über die sechs Kilometer lange und einen Kilometer breite Hochebene von der Surselva ins Tessin war schon den Römern bekannt. Später zogen Säumer und Sennen mit Waren und Vieh über den Pass. Die Nähe zum italienischen Sprachraum zeigt sich nicht nur in der prachtvollen Vriner Pfarrkirche Nossadunna e Sogn Gion Battesta mit ihrem freistehenden Glockenturm. Erst mit dem Bau der fahrbaren Straße nach Ilanz im Jahr 1887 richtete sich Vrin nach Norden aus. Heute ist das Dorf für sein geschlossenes historisches Ortsbild bekannt. Die modernen Akzente setzen die Werke der Stararchitekten Peter Zumthor und vor allem Gion A. Caminada – dessen berühmte Telefonzelle in Strickbautechnik am Ausgangspunkt steht.
Foto: Marcel Volken
Die klassische Tagestour über die Greina führt vom Vriner Ortsteil Puzzatsch über den Pass Diesrut und die Terri-Hütte nach Tenigerbad im Val Sumvitg. Wir stellen eine längere Tour vor und verbinden die beiden historischen Alpenübergänge Greina und Lukmanier miteinander. Start ist in Vrin. Auf der wenig befahrenen Straße, die eine oder andere Kurve auf Wiesenwegen abschneidend, geht es über die Weiler Cons, und Ligiazun-Sogn Giusep nach Puzzatsch (1). Uralte Kapellen säumen den Weg bis ins wirklich allerletzte Sommerdorf im Val Lumnezia, wohin im Sommer ein Shuttle-Bus ab Vrin fährt. Nach kurzem Zwischenabstieg steigt man über die Alp Diesrut zum gleichnamigen Übergang zur Greina auf. Hätten die Bündner vor rund 70 und nochmals vor 35 Jahren nicht so vehement für ihre Heimat gekämpft, es gäbe die einmalige Landschaft, nicht mehr. Sie wäre längst in den Fluten eines Stausees untergegangen und für immer verloren. Wer nach langem Aufstieg oben am Pass Diesrut (2) ankommt, die Stille hört und das Lichtspiel aus Sonne und ziehenden Wolken sieht, der versteht, warum damals so erbittert protestiert wurde. Recht zügig geht es nun hinab zur Hochebene. Die Terrihütte (SAC) erreicht man auf einem Abstecher über eine kühn die Wasserfälle des Rein da Sumvitg überspannende Hängebrücke. Unser Weg geht über die von Dreitausendern gerahmte Greinaebene bis zur Capanna Scaletta (3), die auf einer Felskante am Übergang der Greina ins Val Blenio sitzt.
Foto: Marcel Volken
Am zweiten Tag steht zu Beginn der Abstieg ins Val Blenio auf dem Programm. Zum 200 Meter unter der Hütte gelegenen Pian Geirett fährt von Olivone über Campo-Blenio ein Shuttle-Bus. Ab und an folgt der Weg dem Alpsträßchen, kürzt aber dessen Verlauf meist auf schönen Bergpfaden und historischen Säumerwegen ab. Allmählich gehen die Bergwiesen in Lärchen- und Fichtenwälder und schließlich in Auenwälder über und man erreicht Campo-Blenio. Zeit sich in einem der Restaurants des Ortes zu stärken, ehe es nur zu Beginn steil, dann gemächlicher über Maiensäße zur Capanna Bovarina (4) hinauf geht.
Foto: Marcel Volken
Der dritte Tag ist weniger anstrengend als die beiden vorhergehenden. Mehr Ausbummeln, den Bergwanderung. Über die Alpe Bovarina wandert man rund 600 Höhenmeter bis zum Passo di Gana Negra. Bei Nebel kann die Orientierung auf den weiten und freien Alpflächen schwierig werden, bei Sonne ist der gemächliche Anstieg dagegen pures Genusswandern. Ein letzter, wieder steilerer Schlussabstieg führt über Bergwiesen hinab zum Hospiz am Lukmanierpass. Hier besteigt man das Postauto und fährt ins berühmte Klosterdorf Disentis zur Bahnstation der Rhätischen Bahn.
Foto: Marcel Volken
Index Wandern (schwer)
Start: Vrin
Ziel: Lukmanierpass
Anforderungen: ca. 40 Kilometer / 3 Tage. Anstrengende Bergwanderung mit ca. 2500 Hm An- und 2000 Hm Abstieg. Etappe 1 und 2 sind verkürzbar mit Shuttle-Bus Vrin-Puzzatsch, bzw. Pian Geirett – Campo Blenio.
Beschilderung: Gelbe Hinweisschilder mit Ziel- und Zeitangabe, rot-weiße Farbmarkierungen im Gelände.
Höhepunkte: Das historische Ortsbild und die modernen Strickbauten von Gion A. Caminada in Vrin, die Kapellen von Cons, Sogn Giusep und Puzzatsch, die Hochebene der Greina, die bizarren Rauhwacketürme in der Val Camadra und am Passo di Gana Negra, die Maiensäße in der Val Campo und und und...
Übernachtungen: Capanna Scaletta (SAC), +41 91 872 26 28, www.facebook.com/capannascaletta; Capanna Bovarina (UTOE), +41 91 872 15 29, www.capannabovarina.ch und gegeb. auch Terrihütte (SAC), +41 81 943 12 05, www.terrihuette.ch und die Unterkünfte in Campo-Blenio.
Beste Wanderzeit: Mitte Juni bis Mitte Oktober.
Busverbindungen: www.busalpin.ch
Tourentipp 3: Panoramawandern am Piz Mundaun
geschrieben von Best of WandernAls „Bündner Rigi“ wird der Piz Mundaun gerne bezeichnet. Warum das so ist, zeigt sich am Gipfel. Die Schönheit der 360°-Panoramaschau übertrifft die des weitbekannteren Aussichtsberges in der Zentralschweiz bei Weitem.
Die Höhenwanderung am Bergkamm zwischen Obersaxen und der Val Lumnezia lässt sich als anstrengende Bergtour oder Dank der drei Bergbahnen zu den Gipfeln Piz Mundaun, Hitzeggen und Stein als bequeme Aussichtstour angehen. Wer aus eigener Kraft aufsteigen möchte, wandert am Besten von Meierhof über Miraniga auf einem Fahrsträßchen zum Weiler Wali (1). Auf der Sonnenterrasse des hübschen Bergrestaurants bietet sich Gelegenheit zum zweiten Frühstück. Anschließend steht der Anstieg auf zwar steilen, aber harmlosen Bergpfaden zur Bergspitze Stein (2) an. Bis hierher kann die Wanderung auch mit dem Bus bis zum Wali und einer Bergbahnfahrt auf den Stein abgekürzt werden.
Foto: Marcel Volken
Es folgt eine der herrlichsten Gratwanderungen der Alpen. Vom Stein zieht der einfach zu gehende Höhenweg über den Hitzeggen – Sessellift nach Vella – zum Aussichtsberg Piz Mundaun (3). Unterwegs fasziniert das Panorama: Rückblickend lässt sich die Pyramide des Finsteraarhorns in den Berner Alpen erkennen. Gegenüber bauen sich Tödi, Bifertenstock und Brigelser Hörner auf, gefolgt vom Kamm der Glarner Alpen bis zum Ringelspitz und der wuchtigen Felsburg der Calanda über dem Churer Rheintal. Den Horizont nach Osten begrenzen die Berge des Rätikon. Nach Süden schweift der Blick über den Flickenteppich aus kleinen Dörfern, Wiesen und Wald der grünen Val Lumnezia – dem Tal des Lichts – zu den vielgipfligen Bündner Bergen.
Foto: Marcel Volken
Der bequemste Abstieg nach Obersaxen ist eine Fahrt mit der Sesselbahn vom Piz Mundaun nach Cuolm Sura. Zu Fuß wandert man dem Bergkamm folgend, kurz mal steiler, abwärts bis zum herrlich gelegenen Bergrestaurant „Bündner Rigi“. Alpsträßchen führen dann um den Bergstock herum nach Cuolm Sura, wo sich ein Pfad anschließt, der nach Surcuolm hinab führt. Die Rückkehr nach Meierhof kann zu Fuß über Platenga oder mit dem Postauto angetreten werden.
Index Wandern (mittel/schwer)
Start: Obersaxen- Meierhof (Wali (Bushalt) oder Sessellift Bergstation Stein)
Ziel: Obersaxen- Meierhof (Piz Mundaun)
Anforderungen: 22,5 Kilometer / 8 Std. Anstrengende Bergwanderung mit ca. 1300 Hm An- und Abstieg, verkürzbar mit Shuttle-Bus und Sesselliften auf 2-stündige Höhenwanderung zwischen Stein und Piz Mundaun.
Beschilderung: Gelbe Hinweisschilder mit Ziel- und Zeitangabe, rot-weiße Farbmarkierungen im Gelände.
Höhepunkte: Die Panoramaschau am Bergkamm, Sesselbahn Wali-Stein, Sesselbahn Piz Mundaun-Sur Cuolm.
Einkehrmöglichkeiten: Bergrestaurant Wali, +41 81 933 16 95, www.bergrestwali.ch; Gipfelhütte Piz Mundaun, +41 79 922 15 54, www.gipfelhuettepizmundaun.ch; Bündner Rigi, +41 81 933 30 40, www.buendner-rigi.ch; Berggasthaus Cuolm Sura, +41 81 933 13 02, www.cuolm-sura.ch.
Beste Wanderzeit: Juni bis Anfang Oktober.
Tourentipp 2: Ins Gletschertal „Val Frisal“
geschrieben von Best of WandernDas Val Frisal wird zu recht mit Superlativen beschrieben: schönsten Hochtal der Alpen, schönstes Gletschertal der Schweiz usw. Das schürt die Vorfreude auf die Wanderung in das brettebene, von einem mäandernden Bach durchflossenen Talboden zwischen den himmelhoch aufragenden, vergletscherten Bergflanken von Bifertenstock, Piz Frisal und den Brigelser Hörnern.
Für den angenehmsten Zugang empfehlen wir eine Fahrt mit dem Sessellift von Brigels nach Burleun, die zwischen Juni und Mitte Oktober (fast) täglich in Betrieb ist. Hier beginnt auch der Schweizer Wanderweg 678 „Hochtal Val Frisal“. Ein paar Meter wandert man noch auf der sich in die Höhe schraubenden Alpstraße, biegt in der ersten Serpentine links ab und wandert anfangs noch in Bergwiesen, später dann in aufregend steilem Bergwald abwärts zum Wegknoten Chischarolas (1) am Ufer des wild schäumenden Bergbaches Flem. Eine hübsche Feuerstelle direkt am Bach verleitet zum Rasten. Der Rückweg kommt aber auch wieder hier vorbei und ausreichend Brennholz liegt auch immer bereit. Also verschieben wir das auf später. Vom weiteren Weg bietet sich ein schöner Blick auf den Wald „Scatlè“. Der nur ein paar hundert Meter breite, von Felswänden und Geröllhalden gerahmte Waldstreifen gilt als der höchstgelegene Fichtenurwald Europas. Da hier nie Holz geschlagen wurde, konnte sich eine einmalige Flora erhalten. Nach einem guten halben Kilometer im Tal der Flem quert man den Bergbach und steigt am Rand des „Scatlè“ steil zur winzigen Alphütte der Alp Nova an. Der Weg wird nun flacher und zieht hoch über dem Tal bis zur Bergkante am Crap Cavigliauna. Kaum ums Eck gebogen, öffnet sich ein großartiger Blick auf die völlig flache und weitläufige Schwemmebene des Val Frisal (2). Wohin zu erst schauen? Auf die vergletscherten Dreitausender? Auf die unzähligen im Sonnenlicht funkelnden, vielfach verzweigten Bachläufe? In den Himmel, um einen der in den Steilwänden nistenden Steinadler zu erspähen? Auf die Wollgraswiesen im Sommer oder die braun-rot leuchtenden Heideflächen im Herbst?
Foto: Marcel Volken
Trotz aller Schönheit des Val Frisal, irgendwann muss man sich losreißen und wieder ins Tal zurück wandern. Der Weg entlang des Flembaches ist nur ganz am Anfang etwas steil und verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, ist aber mit einem Handlauf entschärft. Bald wird der Abstiegsweg zum bequemen Alpweg, der bei Chischarolas (1) den Bach quert und weiter in Richtung Brigels führt. Unser Tipp: An der nächsten Brücke über den Flem (3) wieder die Talseite wechseln und dem Wanderweg zur Kapelle von Sogn Sievi (4) folgen. Die leuchtend weiße kleine Kirche steht seit dem Jahr 1183 hoch über dem alten Dorfkern und ist die älteste der drei historischen Brigelser Kapellen. Hier lässt sich herrlich auf einem Stein oder einer Bank Platz nehmen, um im Abendlicht die Aussicht zu genießen und den Tag Revue passieren zu lassen.
Foto: Marcel Volken
Index Wandern (mittel)
Start: Brigels (Bergstation Burleun)
Ziel: Brigels-Dorf (Parkplatz Sessellift)
Anforderungen: 12 Kilometer / 4-4,5 Std. Bergwanderung auf teils schmalen Wegen mit ca. 600 Hm Aufstieg und 1000 Hm Abstieg.
Beschilderung: Gelbe Hinweisschilder mit Ziel- und Zeitangabe, rot-weiße Farbmarkierungen im Gelände.
Höhepunkte: Fahrt mit dem Sessellift nach Burleun, Fichtenurwald „Scatlè“, Gletschertal „Val Frisal“, Kapelle Sogn Sievi.
Einkehrmöglichkeiten: Unterwegs keine, aber offizielle Grillplätze in Chischarolas und am Abstieg nach Brigels.
Beste Wanderzeit: Juni bis Anfang Oktober.
Oft als „Grand Canyon der Schweiz“ bezeichnet, zeigt sich die Rheinschlucht doch mit ganz anderem Gesicht. Blendend weiße Felsfluchten heben sich vom tiefen Grün der Wälder ab. Darüber bauen sich die hohen, schneebedeckten Gipfel der Glarner Alpen im Norden und die abenteuerlich wild zerrissenen Felskämme der Adula Alpen im Süden auf. So abweisend und karg die Schlucht wirkt, so reichhaltig sind doch Fauna und Flora. Entstanden ist die einmalige Landschaft durch einen riesigen postglazialen Bergsturz, den der junge Rhein seit rund 10.000 Jahren durchgräbt. Auf einer Wanderung von Ilanz nach Reichenau lässt sich die „Ruinaulta“ besonders gut entdecken. Dank der stets parallel verlaufenden Rhätischen Bahn kann die Tour fast beliebig verkürzt werden.
Foto: Marcel Volken
Vom Start am Bahnhof Ilanz wandert man zuerst über den aus der Val Lumnezia kommenden Glenner und folgt dann stets dem Vorderrhein – dem nördlichen Quellfluss des Rheins – durch Auwälder flussabwärts, passiert den Ort Castrich und dringt von nun an mit jedem Schritt tiefer in die vorausliegende Schlucht ein. Nach der Bahnstation von Valendas (1) bauen sich die Bergflanken mehr und mehr in die Höhe auf. Bis zu 300 Meter hoch sind die strahlenden weißen Felswände im Zentrum der Schlucht, wo man aus Naturschutzgründen an der Bahnstation von Versam-Safien (2) für ein Stück in einen der knallroten Züge der Rhätischen Bahn umsteigen muss. Es lohnt sich aber zuvor noch einen Abstecher ins wahre Herz der Rheinschlucht zu unternehmen. Dazu wandert man noch ein Stück zwischen der Bahnlinie und dem rauschenden Vorderrhein entlang, bis die Bahn in einem Tunnel verschwindet. Darüber kraxelt man steil hinauf auf den halbinselartigen Bergsporn „Chrummwag“ (3). Oben steht eine Bank mit atemberaubender Rundumsicht auf den wildesten Abschnitt der Rheinschlucht. Hier macht man kehrt, geht zurück zum Bahnstation und fährt in wenigen Minuten zur Station Trin (4). Wer mag, wagt einen Abstecher auf die filigrane Holz-Hängebrücke „Punt Ruinaulta“ und erlebt den Fluss so von oben. Diese Wanderung quert nicht den Rhein, sondern bleibt am nördlichen Ufer bis sich die Landschaft öffnet und die Schlucht Fluss, Bahn und Wanderer wieder frei gibt. Kurz darauf vereinen sich Vorder- und Hinterrhein zum „Alpenrhein“. Auf den Zusammenfluss hat man zweimal einen wunderbaren Ausblick: erst von der Brücke über den Vorderrhein zum hübschen Schloss Reichenau, dann von der Brücke über den Alpenrhein zum Ziel am Bahnhof Reichenau-Tamins.
Foto: Marcel Volken
Index Wandern (mittel)
Start: Ilanz
Ziel: Reichenau-Tamins Station
Anforderungen: 21 Kilometer / 4-4,5 Std. Schluchtwanderung ohne große Höhenunterschiede auf gut wanderbaren Bergwegen.
Beschilderung: Gelbe Hinweisschilder mit Ziel- und Zeitangabe.
Höhepunkte: Die wilde Natur der Rheinschlucht, die Fahrt/en mit der Rhätischen Bahn.
Einkehrmöglichkeiten: Café zur Einkehr & Mystik am Bahnhof Versam-Safien, +41 79 406 09 47, www.spirituelleszentrum.ch/cafe
Beste Wanderzeit: Mai bis Oktober.
Hinweis:
Der Streckenabschnitt Versam Station-Trin Station ist aufgrund des Naturschutzgebietes nicht begehbar und wird daher mit der Rhätischen Bahn zurückgelegt.